Bei der Hünenburg im Bielefelder Stadtteil Quelle handelt es sich um eine vorrömische, eisenzeitliche Wallburg. Mithilfe von Radiokarbonmessungen konnte der Bau der Burg in das Jahr 270 ± 71 vor Chr. datiert werden. Wallburgen dienten vor allem als Fliehburgen, ihre Größe war entsprechend: auch Vieh konnte dort für gewisse Zeit versorgt werden. Die Hünenburg hatte eine Größe von etwa 2,8 ha. Diese Funktion kann in Fehden benachbarter Stämme, aber auch zum Schutz vor germanischen Wanderzügen begründet gewesen sein. Statt einer strategischen Lage, wie bei mittelalterlichen Burgen, ist daher auch eine Schutzlage charakteristisch. Ferner ist eine Nutzung als Kult- und/oder Versammlungsplatz bei einigen dieser Burgen nachgewiesen.
Bei Wallburgen wurden zunächst mit Erde aus dem Inneren der Burganlage aufgeschüttete niedrige Wälle angelegt. Diese wurden dann mit Befestigungsanlagen versehen. Neben Palisaden baute man zu dieser Zeit Holz-Erde-Konstruktionen oder, wie bei der Hünenburg, einen etwa zwei Meter breiten Holzkastenbau mit vorgeblendeter Trockenmauer (ohne Mörtel zusammengefügte Mauer). Erst nach ihrer gewaltsamen Zerstörung wurde eine ähnliche Konstruktion mit Erde und Steinen hinterschüttet, die bis zu ihrem natürlichen Verfall bestand. Gräben gab es bei Wallburgen nicht.
Die Toreingänge waren kasten- oder zangenförmig oder der Befestigungsring wurde überlappend angelegt. Welche Form auf der Hünenburg verwendet wurde, lässt sich wegen der Bautätigkeit auf der Bergkuppe (mittelalterlicher Steinbruch, Dreikaiserturm 1894, Bauten der Bundespost nach 1952) nicht mehr feststellen, ebensowenig inwieweit die Burg dauerhaft genutzt wurde.
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts fand keine Überbauung der Anlage statt.
Nahe der Bodenplattform des Fernmeldeturmes sind noch zwei etwa 10 m lange Reste des verfallenen Befestigungrings zu sehen. An anderen Stellen führt ein Weg auf einer künstlichen Terrasse mit steiler Außenböschung, der ehemaligen Wallbefestigung, entlang.
(Quelle: http://www.die-sparrenburg.de/index.htm?burgen/huenenburg.htm )
Fernsehturm Hünenburg wird Sender für zweites Programm. Drei Betondecken – Einbau der technischen Anlagen in Kürze.
Während Bundesländer sich weiter munter über die Modalitäten eines zweiten Fernsehprogramms streiten, das mit den Bielefeldern auch die übrigen Westdeutschen Fernseher. Seit Jahr und Tag vergeblich auf ihren Bildschirm erwarten, hat die Bundespost ganz in Stillen auch auf der Hünenburg für dieses zweite Programm bereits ernsthafte Vorbereitungsarbeiten geleistet.,,Wegen gefährlicher Bauarbeiten bleibt das Tor geschlossen,“ warnt ein Schild am Zaun, der das Gelände um den 40 Meter Turm vor allzu neugierigen Spaziergängern bewahrt. Aber so gefährlich waren die Arbeiten nun auch wieder nicht. Was geschah, war der Einzug dreier neuer Betondecken in der Zwischenraum, der sich bisher zwischen den Stockwerken des Turmes – drei unten und drei ganz oben – befand. So wurden vier neue Räume gewonnen, in denen die technischen Einrichtungen eines Senders untergebracht werden sollen. Die Decken sind fertig.
Zur Zeit beginnt man damit, das Kreisrund zur Wendeltreppe hin zu vermauern. Bis zur Beendigung der Bauarbeiten muß der Turm für Besucher gesperrt bleiben. Begonnen wurde mit den Bauarbeiten in Juni diesen Jahres, und die Installation der technischen Anlagen soll in Kürze erfolgen. Dazu gehört auch die Anbringung einer neuen Antenne, die vermutlich auf den Turm im jetzigen Zustand aufgesetzt werden wird. Während bisher der Turm auf der Hünenburg nicht mehr als eine Relaisstation beherbergte, die das erste Fernsehprogramm von einer anderen solchen Station aufnahm, um es an die nächste bzw, an einen Sender im speziellen Falle an den Sender Bielestein bei Detmold weiter zu geben, wird sicher das mit Beginn der Ausstrahlung eines zweiten Programm es grundlegend ändern.
Das zweite Programm wird vom Sender Hünenburg direkt ausgestrahlt werden. Auf welchen ,,Kanal“ diese Ausstrahlung erfolgen wird, steht allerdings, wie wir vom Fernsehsachbearbeiter der Oberpost Direktion Münster, Balzen, erfahren, von dieser Neueinrichtung unberührt, so das in hoffentlich nicht so all zu ferner Zukunft beide Programme über den gleichen Turm laufen werden.
( Ein Zeitungsartikel aus der Westfälischen Zeitungsausschnitt vom 10 August. 1960 )
Das im Turm beheimatete Heimatmuseum wird vom Heimats und Geschichtsverein Quelle betrieben
Baubeginn Früher 1972 auf der Hünenburg 170 Meter hoher Fernmeldeturm Besserer Telefonverkehr und Fernsehempfang
Bielefeld / Quelle Gute Nachricht für alle Fernsprecher und Fernsehteilnehmer im Bielefelder und im ganzen ostwestfälischen Raum: Im Frühjahr nächsten Jahres beginnt die Bundespost auf der Hünenburg in Quelle mit dem Bau eines Fernmelde – Typenturmes, der den jetzigen Turm um mehr als 100 Meter überragen wird.
Praktisch bedeutet dies: Der Fernsprechweitverkehr wird erheblich verbessert, ebenso der Fernsehempfang, sowohl was die Reichweite als auch die Qualität betrifft. Wie das Westfalen - Blatt gestern auf Anfrage von einem Sprecher der Oberpostdirektion Münster hörte, handelt es sich bei den neuen Projekt hoch oben auf dem Kamm des Teutoburger Waldes um einen sogenannten Typenturm. Verwendet werden vorgefertigte Teile, in Schalenbauweise, so das besondere statische Berechnungen entfallen. Auf den sich nach oben verjüngenden 150 Meter hohen Betonteil werden die technischen Apparaturen montiert: Richtfunkantennen und Parabolspiegel. Höhe über alles: rund 170 Meter. Im inneren des schlanken Turmes ein Aufzug für das Wartungspersonal – nicht für jedermann. Der Bau dieser neuen ,,Funkübertragungsstelle Bielefeld 1“ – so lautet die genaue postalische Bezeichnung – ermöglicht also nicht nur eine wesentliche Verbesserung des Fernseherempfangs durch eine Erhöhung des Antennenschwerpunktes.
Was aus dem jetzigen im Jahre 1952 von der Post errichteten Fernmeldeturms werden wird, steht bereits fest: Die Richtfunkantennen und Parabolspiegel werden demontiert, so das in 40 Meter Höhe eine Aussichtsplattform mit Rundumsicht geschaffen werden kann. Der jetzige Fernsehturm, dem 1952 der Drei – Kaiser – Turm weichen musste, wird der Bevölkerung weiterhin als idealer Aussichtsturm zur Verfügung stehen. In den Sommermonaten werden sich Wanderer und Besucher nach wie vor in einer kleinen Restauration am Fuße des Aussichtsturmes stärken können. Auch das hatte der Landkreis Bielefeld zur Bedingung gemacht, als er seinerzeit das kreisende Gelände an die Bundespost verkaufte. Der Bielefelder Kreistag wird sich in seiner Sitzung am 5. November mit dem Thema zu befassen haben.
( Ein Zeitungsartikel des Westfalen - Blatt Zeitungsausschnitt vom 10 August. 1960 )